**Bonusprogramme im Supermarkt: Sind sie wirklich ein guter Deal?**
In Deutschland sammeln 90% der Verbraucher Punkte und Coupons – doch die Frage bleibt: Sind Bonusprogramme wie Payback, Lidl Plus und Rewe Bonus wirklich vorteilhaft oder ein cleveres Marketinginstrument, das vor allem den Händlern zugutekommt? Eine alarmierende Untersuchung zeigt, dass die vermeintlichen Vorteile für die Kunden oft trügerisch sind.
Eine Testreihe über zwei Wochen ergab, dass der durchschnittliche Verbraucher lediglich 3% seiner Ausgaben durch Bonuspunkte einsparen kann. Der Großteil der Ersparnisse verschwindet in den Taschen der Händler, die durch die gesammelten Daten wertvolle Einblicke in das Kaufverhalten ihrer Kunden gewinnen. Diese Informationen ermöglichen es den Unternehmen, personalisierte Angebote zu erstellen, die den Umsatz steigern – oft auf Kosten der Verbraucher.
Die Kritik an diesen Programmen wird lauter. Experten warnen, dass die gesammelten Daten nicht nur für Marketingzwecke genutzt werden, sondern auch die Preise in den Geschäften beeinflussen können. „Die Handelsunternehmen haben nichts zu verschenken“, erklärt Datenschutzexpertin Rena Tangens. „Rabatte müssen vorher eingepreist werden, was dazu führen kann, dass die Preise insgesamt steigen.“
Besonders brisant: Payback, das größte Bonusprogramm Deutschlands, hat im Jahr 2023 einen Umsatz von 423 Millionen Euro erzielt – und das, obwohl die Teilnahme für die Nutzer kostenlos ist. Die Einnahmen stammen vor allem aus den Gebühren, die Partnerunternehmen für die Nutzung der gesammelten Daten zahlen.
Die Verbraucher stehen vor der Wahl: Wollen sie weiterhin ihre Daten für vermeintliche Rabatte preisgeben, oder ist es an der Zeit, die Kontrolle über ihre Kaufentscheidungen zurückzugewinnen? Die Antwort könnte entscheidend dafür sein, wie wir in Zukunft einkaufen.