**Zwischen Trinkgelage und “Sober-Partys”: Unser Verhältnis zum Alkohol**
Alkohol ist in Deutschland allgegenwärtig – ein Teil unseres Alltags, der oft unreflektiert genossen wird. Ob beim Feierabendbier oder beim Essen – für viele ist der Genuss von Alkohol selbstverständlich. Doch die Schattenseiten dieser Volksdroge werden immer deutlicher: Laut der WHO ist jeder Tropfen schädlich und kann süchtig machen. In Deutschland kämpfen etwa 1,6 Millionen Menschen mit Alkoholabhängigkeit, während weitere 7,9 Millionen riskante Mengen konsumieren.
Die Anonymen Alkoholiker in Berlin zeigen, wie ernst das Problem ist. Heiner, ein ehemaliger Alkoholiker, der seit acht Jahren trocken ist, erzählt von seinem Kampf gegen die Sucht und der Einsamkeit, die ihn zu Alkohol trieb. „Ich wollte die Schmerzen der Vergangenheit betäuben“, sagt er. Sein Beispiel ist nur eines von vielen – in der AKB finden Betroffene eine Familie, die ihnen hilft, abstinent zu bleiben.
Die Gesellschaft beginnt langsam, das Thema Alkohol kritisch zu hinterfragen. Initiativen wie die “Lemonade Queers” in Berlin bieten alkoholfreie Partys an, die immer mehr Anklang finden. Hier wird gefeiert, ohne dass Alkohol eine Rolle spielt. „Wir möchten zeigen, dass man auch ohne Alkohol Spaß haben kann“, sagt Momo Strödecke, Mitinitiator.
Die Debatte um Alkohol wird intensiver. Immer mehr Menschen erkennen die Gefahren und suchen nach Alternativen. Der Trend geht zu Sober-Partys, wo Nüchternheit gefeiert wird. „In 20 Jahren wird sich die Gesellschaft wundern, wie wir früher mit Alkohol umgegangen sind“, prognostiziert Psychiater Jakob Hein.
Die Zeit für Veränderungen ist jetzt. Die Gesellschaft muss sich der Verantwortung stellen, die sie gegenüber den Betroffenen hat. Die Normalisierung von Alkohol muss hinterfragt werden, um eine gesündere Zukunft zu schaffen.