**Kein Geheimtipp mehr: Touristen belasten die Idylle der Lofoten**
Die Lofoten, einst ein verborgenes Paradies im Norden Norwegens, stehen am Rande des Kollapses durch den Massentourismus. Mit nur 24.000 Einwohnern wurden im letzten Jahr über 700.000 Touristen gezählt, und die Situation eskaliert weiter. Einheimische sind frustriert und fühlen sich von den Menschenmassen erdrückt. „Es muss etwas passieren“, sagt Ranger Ole Jakob Qualzaug, der die dramatischen Veränderungen in der Natur und die Erschöpfung der Bewohner beobachtet.
Die Wanderwege sind überfüllt, und die Natur leidet. Immer mehr Touristen hinterlassen ihre Spuren, und die Erosion nimmt zu. Wasserproben zeigen alarmierende Werte von Darmbakterien in den Gewässern – ein direkter Hinweis auf die hygienischen Missstände, die mit der steigenden Besucherzahl einhergehen. „Wir können die Menschen nicht lenken“, klagt Qualzaug, während der Ansturm auf die Berge ungebremst weitergeht.
Die Situation wird durch Kreuzfahrtschiffe verschärft, die täglich Tausende von Touristen anlanden. Viele Reisende kommen nur für kurze Zeit, und der lokale Handel bleibt oft auf der Strecke. „Wir machen kaum noch Werbung“, gesteht ein Tourismusverantwortlicher. „Die Lofoten sind ein Selbstläufer, aber wir müssen den Tourismus regulieren.“
Bauer Jack Lindgord hat genug. Er errichtet Parkverbotszonen, um den Verkehr zu kontrollieren, denn die Straßen sind oft blockiert. „Es reicht!“, sagt er entschieden. „Wir leben hier und sind keine Statisten in einem Film.“ Die Lofoten stehen vor einer entscheidenden Wende: Es ist Zeit zu handeln, bevor die Idylle für immer verloren geht.